Seit kurzem ist es amtlich: Wir Deutschen sind völlig
beknackt.
Und ich will das gar nicht mal irgendwie einschränken.
Eigentlich betrifft es nicht einmal nur die Deutschen. Es ist ein ziemlich
internationales Ding.
Repräsentativ dafür steht nun aber eine deutsche Uni, die
jetzt offiziell die Bezeichnung Professorin und generell weibliche Ansprachen
im schriftlichen Bereich festgelegt hat.
Frauenrechtlerinnen begrüßen diesen Schritt und halten
ihn für längst überfällig.
Klar tun die das… -.-
Die männlichen Ansprachen in praktisch allen
Schriftbereichen würden dem ‚Machterhalt‘ dienen oder sowas.
Klar sehen die das so… -.-
Aus deren Sicht ist die Welt ja auch ein finsterer Ort
voller Penisse, die sie von allen Seiten bedrängen.
Ich will aber an dieser Stelle gar nicht über diesen
speziellen Themenbereich sprechen. Mir geht es um den Sprachgebrauch und die
Idiotie dahinter.
Nun ist also ein Professor männlichen Geschlechts Her
Professorin in Publikationen dieser Uni. Oder ist es gar generell ‚die Damen
Professorinnen beiderlei Geschlechts‘?
Dafuq?!?
Wenn man schon an diesem ganzen Gendering-Scheiß
partizipieren will… Wieso dann nicht mal ein RICHTIGES Zeichen setzen?
Anstatt die Übermächtigkeit des männlich-patriarchalischen
Personalpronomen ins Gegenteil zu drehen und die Frauen nun zu bevorzugen,
könnte man ja zumindest in diesem Bereich ziemlich leicht ECHTE
Gleichberechtigung schaffen.
Was den amen Frauenrechtlerinnen, die sowas hier
befürworten, zwar nicht passen würde - schließlich beinhaltet es keine
Blutrache für Jahrtausende praktisch tödlicher Unterdrückung, die ‚Frau - die
bedrohte Art‘ kaum überlebt hat…
(Fuck it, ich kann das einfach nicht lassen. Das bringt
mich auf die Palme…)
ECHTE Gleichberechtigung - das würde ungefähr
folgendermaßen aussehen:
Die Studentinnen und Studenten der Uni Hullefurz werden
von Dozentinnen und Dozenten unterrichtet. Dazu zählen Doktorinnen und Doktoren
sowie Professorinnen und Professoren.
Das ‚an erste Stelle setzen‘ der weiblichen Bezeichnungen
dient keinem bestimmten Zweck und ist ein Überbleibsel aus archaischeren
Zeiten, als Männer noch höflich fragten, bevor sie eine Frau unterdrückten.
Ladies first.
Ausgeglichen wird das aber dadurch, dass in der
verkürzten Schriftform die Logik gebietet, Student/-in, Dozent/-in, Doktor/-in
und Professor/-in zu schreiben.
Warum? Weil es so dermaßen sinnlos ist, ‚Doktorin oder
dasselbe mit Schwanz als kürzeres Wort‘ zu schreiben. Das wäre so bescheuert,
dass es selbst Frauenrechtlerinnen nicht verlangen dürften. Und die sind schon
dumm wie anderthalb handelsübliche Hooligans…
Ich kenne natürlich das typische Gegenargument: Das wäre
zu lang. Das wäre ineffizient…
Aber wie kann ECHTE Gleichberechtigung ineffizient sein?
Schließlich geht es doch gerade den Feministinnen um die exakte Wortwahl. Also
nehme wirs doch einfach auch genau.
Nehmen wir jederfrau, frau und dergleichen doch einfach
mit in den Duden auf. Als Synonyme für jedermann, man und dergleichen. Dann
kanns jeder verwenden. Und gut ists.
Natürlich ist das aus Sicht derer, die sich für sowas
stark machen, nicht ausreichend.
Würde jederfrau äquivalent für jedermann stehen, würden
es trotzdem nur wenige verwenden. Und diejenigen wären daher leicht als
Femi-Nazis zu identifizieren. Was wiederum zu Diskriminierung führen könnte…
Da ersetzen wir lieber und schreiben NUR NOCH jederfrau
und Professorin. Dann werden wenigstens die diskriminiert, die es verdient
haben. Sie bösen Penis-Nazis, die mit ihren angeborenen Anhängsel allein schon
durch ihre Existenz eine Bedrohung für die Reinheit der weiblichen Rasse
darstellen.
KZ wäre besser, ist aber nicht mehr zeitgemäß, ne?!
Dafuq!?!
Sprache entwickelt sich aus alten Traditionen heraus.
Aristokratisch kann sich heute jemand verhalten, der nicht einen Spritzer
blaues Blut in sich hat. Dämlich sind heute Männer und Frauen und es ist nicht
mehr irgendwie neutral, sondern beleidigend gemeint. Und auch ansonsten ist
unsere Sprache voller Altlasten.
‚Jedem das Seine‘ war ein Spruch der Nazis gegen die
Juden. Stand auf einem Torbogen. Wer will mal raten, wo? Aber trotzdem kennt
den Spruch jeder und es ist - ehrlich! - nichts dabei, ihn zu verwenden.
Schließlich ist selbst die Swastika - das Hakenkreuz - nicht von den Nazis
erfunden worden. Sie haben es nur benutzt. Ebenso wie den Hitlergruß, der
eigentlich von den Römern stammt…
Die Frage ist, WIE man die Sprache verwendet. Und das
liegt bei jedem selbst.
Aggressive Wortklauberei hat noch keinen weitergebracht.
Im Gegenteil: Solche Zwangsfeminisierungen der schüren letztlich nur Unmut.
Der Weg zu mehr Gleichberechtigung und weg vom ziemlich
offensichtlichen Patriarchat führt nicht darüber. Er führt über die richtige
Erziehung der Kids. Darüber, den Menschenbeizubringen, wirklich keine
Unterschiede wegen des Geschlechts zu machen, wenn es um asexuelle Dinge geht.
Oder sagen wir um intellektuelle Dinge, denn irgendwelche Geschlechterrollen
brauchen wir auch in unserem sozialen Umfeld, sonst werden wir alle bekloppt.
Ich respektiere Frauen nicht nur - ich bewundere sie. Ich
halte sie - wie ich schon mehrfach sagte - für die tatsächliche Krone der
Schöpfung. Ich denke, sie sollten tonangebend in Politik und auch Wirtschaft
sein, denn die harmonische (und auf menschliches Wohlergehen ausgerichtete und nicht
nur gewinnorientierte) Organisation solcher Strukturen liegt ihnen in den
Genen.
Und trotzdem bin ich verfickt noch mal stolz, ein Mann zu
sein. Zugegebenermaßen einer, der versteht. Auch wenn er sich oft querstellt
und selbst Egotrips fährt. Aber doch ein Mann.
Was aber noch wichtiger ist: Eine Menge Frauen finden
solche Männer toll. Männer, die wirklich Männer sind und nicht versuchen, die
Frau zu mimen. Während die Frauen versuchen, den Mann zu mimen.
Wer will dass denn auch? Die Frauen wollen keine
Wasserkisten schleppen. Die Männer schon, wenn sie dafür ein kurzes,
bewunderndes Lächeln für ihre Ritterlichkeit oder Stärke bekommen. Womit jedem
gedient ist.
Stolz sollten wir alle auf unser Geschlecht sein. Die
Unterschiede herausstreichen und GENIESSEN!
Die Probleme mit Ungleichbehandlung sind - mir ist, als
hätte ichs schon hundert Mal gesagt - im Grunde geschlechtsneutral. Macht wird
ausgenutzt. Die Schwächeren werden untergebuttert. Egal ob sie nun weiblich,
schwarz, behindert oder zufällig im falschen Viertel geboren sind.
Das ist keine Frage des Geschlechts allein. Das ist eine
Sache des Machtmissbrauchs. Und da muss man ansetzen.
Wobei ich denke, dass die Grundsteine dafür - die auch
von den Feministinnen der ersten Stunde gelegt wurde - bereits da sind. Nur
geht so eine Veränderung nicht mal eben über Nacht. Das dauert Jahrzehnte. Oder
Jahrhunderte.
Und dafür halten wir uns gar nicht so schlecht, finde
ich. Denn in meinem Umfeld ziehen Frauen eigentlich nur dann die
Feminismus-Keule, wenn sie sich davon Vorteile versprechen. Und nicht aus einer
echten Notwendigkeit heraus.
Diese Scheiße mit Zwangsveränderungen des Sprachgebrauchs
geht mir also gehörig auf den Sack. Und hoffentlich auch einigen Frauen mächtig
auf die Eierstöcke.
Naja… Glücklicherweise weiß ich, dass das so ist.
Weswegen ich meinen Glauben in die Frauen auch niemals verlieren werde. Nur ein
paar sind eben völlig durch…
Ich wünsche mir, dass es noch mehr Leute so halten, wie
ich. Schon vor 20 Jahren beim Bund habe ich gerne einen weiblichen Obermaat
(Stabsunteroffiziers-Dienstgrad bei der Marine) einfach Frau Obermaatin
genannt. Und nachdem die Betreffenden raus hatten, dass ich das nicht höhnisch
meinte, waren sie damit ganz zufrieden, weswegen ich sie dann meistens relativ
schnell Sabine, Tanja, Hannah, Ester oder Maria nennen durfte…
Und heute würde ich nie auf die Idee kommen, jemanden,
der nicht insistiert, anders als geschlechtsspezifisch anzusprechen. Eine
Professorin ist eine Professorin und ein Professor ist ein Professor. Mit Frau
oder Herr davor. Oder auch einfach nur ‚du‘.
Was zum Henker ist daran so schwer, dafuq??
In diesem Sinne…
…was ist dann eigentlich ein/-e transsexuelle/-r
Professor/-in???
;-P